Nationales Jungimkertreffen 2024
Nationales Jungimkertreffen im Saarland (7.- 9. Juni 2024)
Die Spannung war groß an jenem Morgen des siebten Juni, als wir uns auf dem Bahngleis in Leer trafen und auf unseren Zug ins unbekannte Saarland zu einem ebenso unbekannten Bundesjugendwettbewerb warteten.
Wir, Eltje, Julian und Viet Trung als Teilnehmer sowie Manuel als Betreuer und Karène als Schiedsrichterin, formierten sonst die Umwelt- und Bienen-AG des Auricher Gymnasiums, aber an jenem Wochenende waren wir das entsandte Team des Landesverband Weser-Ems auf dem Weg zum Nationalen Jungimkertreffen.
Die Sonne lachte uns entgegen. Dennoch bekamen es wir mit dem Zweifeln zu tun. Was würde uns dort erwarten? Hatten wir in der Bienen-AG über alles, was die Bienen und die Imkerei betrifft, gesprochen? Was war mit Umlarven? Wachskreislauf? Überhaupt, ab welcher Temperatur schmilzt Wachs nochmal? Etwa bei 64 Grad, oder? Und die Futtersaftdrüse? Wozu braucht die Biene die denn? Was war das für eine Idee, sich für so einen wichtigen Wettbewerb anzumelden! Wir hatten doch erst vor neun Monaten mit der Schulimkerei angefangen und waren somit noch blutige Anfänger ...
Aber getreu dem Motto „Der beste Weg zum Erfolg ist irgendwo anzufangen“ fuhren wir los. Dabei lenkten wir uns mit etlichen Skatrunden im Zug ab.
Die Bahnreise verlief reibungslos und endete in Homburg. Von dort aus fuhren wir weiter mit dem Bus ins Biosphärenreservat Bliesgau (ein Orchideenparadies). In Gersheim angekommen wurden wir von Frau Velten und Frau Becker-Cholin im Schullandheim Spohns Haus herzlichst begrüßt. An diesem Abend trafen sich alle dreißig Jugendlichen und deren Betreuer aus insgesamt zehn Mitgliedsverbänden zum gemeinsamen Abendessen. Zum Essen erschienen noch viele ehrenamtliche Helfer aus dem gastgebenden Verband Saarländischer Imker e.V., Mitarbeiter der D.I.B.-Geschäftsstelle und weitere Helfer der Mitgliedsverbände.
Nach einer ausgiebigen Vorstellungsrunde, moderiert durch den amtierenden Präsidenten des D.I.B. Thorsten Ellmann bei wunderschönem Wetter im Freien, war die Hemmschwelle doch schnell überwunden. Es wurde viel ausgetauscht zu den Themen, die uns am Herzen liegen: Garten, Blumen, Wildbienen, Honigbienen sowie Jugendarbeit in der Schule und in den Vereinen. Imker, ob jung oder alt, sind überall gleich: Sie können nicht still sein, es gibt immer etwas zu besprechen. Vor allem wurde viel gelacht.
Am Samstagmorgen ging es früh los. Direkt nach dem Frühstück übergaben die Betreuer ihre Jugendlichen der Obhut der Schiedsrichter und machten sich selbst auf den Weg nach Blieskastel zu einem gemeinsamen Ausflug. Die Jugendlichen, in Teams eingeteilt, erhielten unterdessen konkrete Anweisungen und einen Laufzettel von Frau Velten. Die Schiedsrichter zogen sich zurück zu ihren Stationen. Insgesamt waren es zehn Stationen, neun mit praktischen Aufgaben und je einem anspruchsvollen Fragebogen zu dem Thema der jeweiligen Station sowie eine Station mit einem Theorietest
Die Jugendlichen waren aufgefordert, ihre imkerlicher Fähigkeiten und auch botanische Kenntnisse unter Beweis zu stellen. Interessant war es, die Arbeit der Schiedsrichter zu beobachten, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz und pädagogischem Feingefühl den Jugendlichen stets zu Beratungen und Diskussionen zur Verfügung standen.
Die Wettkampfatmosphäre war durchgehend dynamisch, freundlich und fair. Dank der hervorragenden Organisation, der tollen Lage mit besten Aussichten, top Wetter und der großzügigen Verpflegung mit kühlen Getränke war der Tag doch noch zu schnell vorbei.
Gegen 17 Uhr war es vollbracht. Die Ergebnisse wurden ausgewertet, es folgten die Siegesehrungen.
Den ersten Platz belegte das Team des Landesverbands Bayerischer Imker e.V. Die bayerischen Jungimker fliegen mit ihrem Betreuer im Dezember zum Internationalen Jungimkertreffen (IMYB) in Dubai.
Den zweiten Platz machte das Team des Imkerverbands Rheinland e.V. und den dritten Platz erreichte das Team des Landesverbands Hessischer Imker e.V.
Wir, das Team des Landesverbands Weser-Ems, belegten den siebten Platz, und angesichts der starken Konkurrenz und der hohen Anforderungen können wir sehr stolz auf unseren Erfolg sein.
Noch besser als der Wettbewerb waren allerdings die Menschen, die wir dort kennen gelernt haben, und die uns ans Herzen gewachsen sind. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die dazu beigetragen haben, dieses Wochenende so besonders zu machen und freuen uns sehr auf ein Wiedersehen in Bayern im Mai 2025.
Karène Goyette-Becker
Großefehn, 24. Juni 2024