Pressemitteilung Herbstversammlung 09.11.2024

Dass Imkern längst nicht mehr das Hobby alter, weißer Männer im Ruhestand ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Welche Dynamik Imkerei entfalten kann, wenn Ämter nach langer Vakanz besetzt werden können, zeigt die Herbstvertreterversammlung des Landesverbandes der Imker Weser-Ems e.V.. 

Auf Einladung des Imkervereins Lingen (Ems), welcher kürzlich auf 125 Jahre Bestehen zurückblicken durfte, fand sich die Imkerschaft im Emsland ein. Auch an der Lokalpolitik ging dieses beachtliche Jubiläum nicht vorbei, was die Präsenz von stellvertretendem Landrat und zweitem Bürgermeister der Stadt Lingen zeigten. Die Wichtigkeit von ehrenamtlichem Engagement und die Arbeit der Imkernden über viele Jahre hinweg für Natur und Umwelt sind nur Ausschnitte aus den Reden der Ehrengäste. 

Lob und Anerkennung wurden insbesondere der im März 2024 gewählten Obfrau für Jugendarbeit, Frau Karene Goyette-Becker, entgegengebracht, welche über ihre ersten Monate im Amt berichtete und einen Ausblick auf die Pläne für 2025 in der Jugendarbeit im Landesverband Weser-Ems gab. Mit den Worten „Ich brauche Hände, kein Geld“ appellierte Frau Goyette-Becker an die Delegierten, ein stabiles und abwechslungsreiches Netzwerk für alle aufzubauen, die in Schulen und Vereinen die Jungimker fördern. Frau Goyette-Becker setzt sich für Vorträge und Aktionen ein, die speziell auf junge Menschen abgestimmt sind, damit imkernde Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, über Vereinsgrenzen hinweg Freundschafen aufzubauen.

Auch auf den Inselbelegstellen des Landesverbandes werden neue Wege eingeschlagen. Die Schutzhütten der Belegstellen Norderney und Juist sind abhängig. Hier wird jeweils eine Containerlösung angestrebt, die den Herausforderungen von Wind, Wetter und Insellage gerecht werden soll. Dass dies kein Selbstläufer ist, wurde von Herrn Hermann Hüsers, Obmann für Bienenweide, Bestäubung und Naturschutz, ausführlich dargestellt. Der Belegstellenleiter für Norderney, Michael Murra, stellte sich ebenfalls den Fragen der Teilnehmer und machte deutlich: Gute Arbeit braucht gute Ausstattung. 

Der Landesverband der Imker Weser-Ems e.V. möchte sich der Unzufriedenheit der Imkerschaft mit dem aktuellen Verfahren zur Beantragung von Fördermitteln stellen. Zu langwierig, zu kompliziert, zu unsicher sei derzeit die Abwicklung von der Antragstellung bis zur Genehmigung. Insbesondere die Neuimkerausbildung vor Ort werde erheblich erschwert – ein nicht zu akzeptierender Umstand, zeichnet sich doch insgesamt ein Rückgang an ehrenamtlichem Engagement in allen Bereichen – und damit auch in den Imkervereinen – ab. Aus der Gruppe aller Anwesenden heraus wird sich Ende November per Zoom eine Arbeitsgruppe treffen, die gemeinsame Ziele und Vorgehensweisen zur Verbesserung der Situation abstimmen sollen. Die Arbeitsgruppe möchte mit Bedacht und Umsicht aus der Praxis heraus eine Stellungnahme erarbeiten. Besonderem Dank gilt an dieser Stelle Frau Gretje Petersen, Leiterin des Bieneninstituts Celle, die sich ebenfalls in der Arbeitsgruppe engagieren wird. 

Selbstverständlich darf auch der Rahmenprogrammpunkt „Honigprämierung“ nicht fehlen. Insgesamt 13 Imkerinnen und Imker wurden für ihre ausgezeichnete Honigqualität und Aufmachung ihrer Gläser geehrt. Honig, das ist eben auch ganz viel Handwerkskunst und Fingerspitzengefühl.